
AKL #06: Waiheke.
Waiheke Island. Eine kleine Insel, rund 40 Minuten Fähr-Fahrt vor Auckland. Darauf: Jede Menge Weingüter, ein paar Strände, Sommerfrische und die schöneren und reicheren Neuseeländer. Quasi Kiwi-Sylt.
Waiheke ist DAS Naherholungs- und Ausflugsziel der Stadtbevölkerung Aucklands. Während das Eiland im Winter mit mageren 9.000 Bewohnern auskommt, sind es in den Sommermonaten rund fünf mal so viele. All diese Menschen leben und arbeiten dann auf Kiwi-Sylt, um die Scharen an Wochenend- und Tages-Tourist:innen mit teurem Wein und teurem Essen zu versorgen. Klingt nach dem perfekten Abschluss für unseren Auckland-Aufenthalt.
Am frühen Sonntagmorgen besteigen wir also die 09:30-Fähre hinüber nach Waiheke. Der Hafen von Auckland fällt schnell im pazifischen Türkisblau hinter uns zurück.


Auf der Insel angekommen wird schnell klar, was die Kiwis an dem kleinen Fleckchen Erde so mögen: Landschaftlich siehts hier genauso aus, wie sonst überall in Neuseeland. Also richtig hübsch. Und: Es gibt Strände!

Pflichtbewusst besteigen wir also einen weiteren Hoponoff-Bus – und der macht alles richtig: Die einzelnen Stationen sind nicht etwa langeweilige Gebäude, Denkmäler oder Wahrzeichen, sondern Strände und Weingüter. Bestens. Also: Strand first.





Die nächsten beiden Stopps gehören dem Wein. Hier hätte man zwar eine Führung durch die jeweiligen Güter machen können – aber sind wir ehrlich, als (Süd-)West-Deutsche ist man ja nun schon häufiger mit der Kunst des Kelterns in Kontakt gekommen. Dementsprechend lässt sich Wein auch prima trinken, ohne das uns parallel jemand den Stammbaum jeder einzelnen Traube näherbringt, oder behauptet, alles würde nach Mandeln, Krokant, Beeren, Zimt, Schinken, spanischer Mortadella und im Abgang leicht nach Frostschutzmittel schmecken. Cheers.






Und siehe da – Sauvignon Blanc und Chardonnay, können sie, die Kiwis. Sowohl die fleißigen Traubenquetscher des Weinguts Mudbrick als auch die Fassroller in der Batch Winery verstehen ihr Handwerk. Dass die grandiose Aussicht dazu kommt, die selbst die Pfalz vor Neid erblassen lassen dürfte, schmälert den Genuss nicht im Mindesten. Die Preisstruktur allerdings hätten sie sich nicht unbedingt von den edleren Pfälzer Weinschmieden abgucken müssen – Rund 24€ für zwei (günstige) Gläser Wein ist jetzt kein Kurs, zu dem die deutsche Mittelschicht gern besoffen aufs Boot zurück möchte.

Trotz allem: Waiheke war ein touristischer Volltreffer. Und ein perfekter Ausflug für den letzten vollen Tag Neuseeland.

