
AKL #02: Weta Unleashed.
Waren die Weta-Studios in der Zentrale in Wellington noch klar auf die Hintergründe des Herrn der Ringe fokussiert, dreht die freundliche SFX-Bude in der Auckland-Filiale den Erlebnis-Regler auf 11. Es wird blutig.
Auch wenn wir in Wellington schon begeistert waren: Der Giftshop ist definitiv ein eigenes Highlight. Gleich am Eingang treffen wir ein paar alte Bekannte, denen wir bei der Routenplanung zurück nach Mordor helfen.

Außerdem gibts ein Küsschen für den reichsten Drachen von Mittelerde und eine kurze Jam Session mit Alice Cooper. Azok der Schlächter übrigens möchte nach wie vor nicht mit sich verhandeln lassen.
Davon abgesehen können wir hier, im inzwischen dritten Weta-Giftshop unserer Tournee (auch das Auenland hatte selbstverständlich einen), endlich ein paar heiß begehrte und anderswo vergriffene Merch-Artikel einkaufen.
Dreimal Weta-Wahnsinn.
Dann startet die Tour. Insgesamt drei (fiktive) Filmprojekte / -konzepte haben sich die Wetas einfallen lassen, um den Besuchern ihr Schaffen so nah wie möglich zu bringen: „Fauna“, ein Splatter-Monster-Horror-Mix, „Age of the Ever-Clan“, ein Ritter-Burgen-Fantasy-Setting, in dem friedliebende Pflanzenfresser-Dinos gegen fleischfressende Raptoren-Clans kämpfen, und schließlich „Origins“, eine Sci-Fi-Mär über friedliche Außerirdische, die die Erde vor Jahrtausenden besuchten und von einem Vulkanausbruch (Kiwis…) hier gefangen wurden.

Los gehts allerdings mit den Basics: im Eingangsbereich wartet ein Animatronics-Wunder, der kauzige Sicherheitschef gibt ein launiges Entree.

Die Sache mit dem Helm.
Um ihn herum hat das Weta-Imperium ein par Schätze aufgebaut, unter anderem auch rein fiktive Trophäen, die aus „Copyright-And-Licensing“-Gründen nicht genauer von der Führerin beschrieben werden – der freundliche Seitenhieb auf andere Franchises des Kino-Universums allerdings macht Laune.
Im gleichen Spirit ist der Weg zur ersten Station, dem Horror-Setting, gesäumt von „etwas anderen“ Filmplakaten – alles im Geiste der Weta-eigenen „Sei jetzt kreativ!!“-Philosophie.
Bluten sollt ihr, und nicht zu knapp.
Hinter der nächsten Tür allerdings folgen blutige, gruselige Tatsachen.
Als Bonus Content übrigens verrät Weta auf einer der Werkbänke das Rezept für die hauseigene Kunstblut-Mischung. Die Resultate sprechen durchaus für sich, wird für den späteren Gebrauch abgeheftet.
Perspektivenwechsel.
Für den Übergang in das Fantasy-Setting mit den Dinos hat sich Weta etwas gebührend fantastisches einfallen lassen. Im Vorraum hockt zwischen diversen Dino-Modellen und Notizen ein schlafender Designer in Lebensgröße. Auf seiner Werkbank bastelt er an der unfertigen Miniatur einer Zitadelle.
Liebling, ich hab die Touristen geschrumpft.
Im nächsten Raum werden wir Besucher:innen dann sozusagen „geschrumpft“ – plötzlich stehen wir als Miniaturen auf der Werkbank des Schläfers.
Der Effekt ist wahnsinnig gut, und macht das Folgende noch glaubhafter: wie Ameisen betreten wir ein mannshohes Modell der Dino-Zitadelle mit den umliegenden Kriegszelten der angreifenden Raptoren.
Am Ende des Durchgangs dann eine weite Halle mit weiteren Werkbänken, aus deren Inhalt schnell klar wird: In all diesen Projekten stecken hunderte, tausende Stunden professioneller Arbeit.
Die Präsentation des dritten Projektes, der Sci-Fi-Mär „Origins“, fällt dann als Kombination aus kurzem Video mit einer animierten, 5 Meter hohen Götterstatue durchaus beeindruckend, aber deutlich weniger faszinierend aus. Beleg: keiner von uns beiden hat davon auch nur ein Bild gemacht.
Trotzdem: Danke Weta, das war ganz großes Kino! „Welliwood“ bzw. die neuseeländische Filmindustrie zum Anfassen ist auch außerhalb von Hobbit und LOTR eine echt feine Touri-Attraktion – fünf von fünf Türmchen.


